34 API Deprecations in Kubernetes

Kubernetes entwickelt sich stetig weiter, was regelmäßige Aktualisierungen und Verbesserungen mit sich bringt. Neue Versionen können Änderungen an APIs mit sich führen, wobei ältere Versionen als veraltet (deprecated) markiert und in späteren Releases entfernt werden. Diese Vorgehensweise dient der Plattformpflege, Sicherheitssteigerung und Code-Wartbarkeit.

Die Deprecation von APIs ist ein essentieller Bestandteil des Fortschritts von Kubernetes, um dessen Sicherheit, Effizienz und Langzeitbeständigkeit zu garantieren. Entwickler und Betreiber müssen sich dieser kontinuierlichen Veränderungen bewusst sein und proaktive Maßnahmen ergreifen, um ihre Anwendungen und Services up-to-date zu halten.

34.1 Warum APIs veraltet werden

• Sicherheitsbedenken: Ältere APIs können Sicherheitslücken aufweisen, die nicht den aktuellen Standards entsprechen.
• Technologische Fortschritte: Neue APIs können bessere Performance, Skalierbarkeit und Features bieten.
• Standardisierung: Einheitlichere und konsistentere APIs erleichtern die Nutzung und Wartung von Kubernetes.
• Konsolidierung: Veraltete APIs entfernen, kann dazu beitragen, den Code und die Dokumentation für Entwickler und Anwender klarer und wartbarer zu machen.

34.1.1 Beispiel

Deprecated API

• CronJob
  • Alte Version: batch/v1beta1
  • Neue Version: batch/v1 (verfügbar seit v1.21)
  • Änderungen: Keine bemerkenswerten Änderungen

Die vollständige Liste der deprecated APIs für verschiedene Versionen und die entsprechenden Anleitungen zur Migration finden Sie in den offiziellen Release-Notes von Kubernetes.

34.2 Strategien für den Umgang mit API Deprecations

• Versionskontrolle: Auf dem neuesten Stand bleiben mit den Versionen der Kubernetes-APIs, die in der eigenen Infrastruktur verwendet werden.
• Dokumentation: Die offizielle Kubernetes-Dokumentation und Release Notes verfolgen, um über bevorstehende Änderungen informiert zu sein.
• Testumgebungen: Neue Kubernetes-Versionen zunächst in einer Testumgebung ausrollen, um die Kompatibilität mit bestehenden Diensten zu überprüfen.
• Migrationstools und -dienste: Tools wie kubectl convert können dabei helfen, Ressourcen von veralteten auf aktuelle API-Versionen zu migrieren.
• Community und Support: Kubernetes Community-Ressourcen und Support-Systeme nutzen, um Hilfe bei der Migration zu erhalten.

34.2.1 kubectl convert(Nur bis Version 1.18)

kubectl convert ist Teil des Kubernetes Command-Line Interface. Es ermöglicht Benutzern, ihre Ressourcen von einer Version einer API zu einer anderen zu konvertieren. Das ist also dann nützlich, wenn man mit der Deprecation und dem darauffolgenden Entfernen von API-Versionen konfrontiert ist.

Anwendung von kubectl convert:

1. Konvertierung von Ressourcendefinitionen: Benutzer können ihre Ressourcendefinitionsdateien (z.B. YAML oder JSON) von einer veralteten API-Version zu einer unterstützten Version konvertieren.

2. In-Place-Updates: Es ermöglicht die Konvertierung und das direkte Anwenden von Ressourcenänderungen auf einem laufenden Cluster.

3. Vereinfachte Migration: Der Befehl unterstützt Entwickler und Administratoren bei der Migration ihrer Ressourcen, indem er manuelle Änderungen an den Ressourcendefinitionen vermeidet.

Funktionsweise:

• kubectl convert liest die Ressourcendefinition des Benutzers, interpretiert die Spezifikation und übersetzt sie in die Ziel-API-Version.
• Der Befehl kann auch eine lokale Datei als Input nehmen oder direkt mit dem Kubernetes Cluster kommunizieren, um die bestehenden Ressourcen zu konvertieren.

34.2.1.1 Beispiel für die Verwendung von kubectl convert

kubectl convert -f ./meine-alte-definition.yaml --output-version v1 --output yaml > meine-neue-definition.yaml

Dieser Befehl konvertiert die Ressource in der Datei meine-alte-definition.yaml zur v1 API-Version und gibt das Ergebnis als YAML aus.

Wichtig zu beachten:

• Der kubectl convert Befehl muss mit den entsprechenden API-Versionen, die im Cluster verfügbar sind, verwendet werden.
• Nicht alle Eigenschaften und Spezifikationen können direkt übersetzt werden; einige erfordern möglicherweise manuelle Anpassungen nach der Konvertierung.
• Die Verwendung von kubectl convert setzt voraus, dass das entsprechende API-Schema im kubectl CLI bekannt ist.

Angenommen, die ursprüngliche Datei meine-alte-definition.yaml sieht wie folgt aus:

apiVersion: extensions/v1beta1
kind: Deployment
metadata:
  name: mein-altes-deployment
spec:
  replicas: 3
  template:
    metadata:
      labels:
        app: meinApp
    spec:
      containers:
      - name: meinApp-container
        image: meinApp:1.0

Dieses Deployment verwendet die veraltete API-Version extensions/v1beta1. Um es auf die Version apps/v1 zu aktualisieren, verwenden Sie den folgenden kubectl convert Befehl:

kubectl convert -f ./meine-alte-definition.yaml --output-version apps/v1 --output yaml > meine-neue-definition.yaml

Der Befehl liest die Datei meine-alte-definition.yaml, konvertiert sie in die gewünschte API-Version apps/v1 und speichert das Ergebnis in der Datei meine-neue-definition.yaml.

Die meine-neue-definition.yaml könnte nach der Konvertierung so aussehen:

apiVersion: apps/v1
kind: Deployment
metadata:
  name: mein-altes-deployment
spec:
  replicas: 3
  selector:
    matchLabels:
      app: meinApp
  template:
    metadata:
      labels:
        app: meinApp
    spec:
      containers:
      - name: meinApp-container
        image: meinApp:1.0

Die wesentlichen Änderungen hier sind:

• Die apiVersion hat sich von extensions/v1beta1 zu apps/v1 geändert.
• Ein selector Feld wurde hinzugefügt, das erforderlich ist, um die Pods im Deployment in apps/v1 zu identifizieren.

Bitte beachten Sie, dass zum Zeitpunkt der Verwendung von kubectl convert das entsprechende API-Schema im kubectl CLI bekannt sein muss und das Cluster die Ziel-API-Version unterstützen muss.

34.2.1.2 Hinweis

• Benutzer sollten sich bewusst sein, dass kubectl convert selbst veraltet und in zukünftigen Versionen möglicherweise entfernt oder durch andere Werkzeuge ersetzt werden kann.
• Es ist wichtig, die Release Notes von Kubernetes und kubectl im Auge zu behalten, um über Änderungen und die Verfügbarkeit von Tools wie kubectl convert informiert zu bleiben.

34.3 Zukünftige Herausforderungen

• Kontinuierliche Updates: Da Kubernetes sich weiterentwickelt, müssen sich Betreiber auf ständige Updates und Anpassungen einstellen.
• Abhängigkeitsmanagement: Veraltete APIs können zu einem Dominoeffekt führen, bei dem auch abhängige Anwendungen und Dienste aktualisiert werden müssen.
• Integration mit Drittanbietern: Tools und Produkte von Drittanbietern müssen ebenfalls aktuell gehalten werden, um Kompatibilität mit neuen API-Versionen zu gewährleisten.

Empfehlungen für Entwickler und Betreiber:

• Frühzeitige Planung: Bei der Entwicklung neuer Anwendungen bereits die Verwendung der neuesten APIs in Betracht ziehen.
• Proaktive Überwachung: Einsatz von Monitoring-Tools, um den Gebrauch von APIs zu überwachen und veraltete APIs frühzeitig zu identifizieren.
• Schulung und Wissenstransfer: Teams sollten in Schulungen zu aktuellen Best Practices in Kubernetes und zum Umgang mit API-Änderungen investieren.